+++ UPDATE 10.10.2023: +++
– Erfreulicherweise wird es extra für „Corona-Kinder“ einen zweiten aber definitiv LETZTEN Termin am 12.12.2023 geben.
– Für diesen Termin ist eine Mitgliedschaft beim Bürgerverein eines Familienangehörigen aus dem Haushalt für nur 24€ im Jahr Voraussetzung.
Hätte ich bei Thomas Gottschalk wetten müssen wie unvergesslich schön der Besuch in der Feuerwache werden würde, dann hätte ich die Wette glatt verloren, aber der Reihe nach….
Ende Juni 2023 hatte der Bürgerverein Heimersdorf & Seeberg-Süd e.V. bei unserem Dorfsheriff Manuela Kuschel einen Besichtigungstermin der Polizeiwache für Corona-Kinder bekommen, die wegen den Coronabeschränkungen als Vorschulkinder bisher nicht an einer Besichtigung haben teilnehmen können. Am Mittwoch, den 02.08.2023, haben wir einen ähnlichen Besichtigungstermin bei der Feuerwache 6 am Volkhovener Weg 184 erhalten. Vielen Dank an Christoph Kersjes, Wachvorsteher der Feuer- und Rettungswache Chorweiler, der diesen Termin ermöglicht hat. Auf ca. 90 Minuten war der Termin angesetzt. Soviel sei vorab erwähnt, Thomas Gottschalk hätte nicht besser überziehen können. Es folgt ein Bericht in Überlänge der kindgerechten Führung durch die Feuerwache.
Insgesamt 16 Kinder hatten das Glück durch die Feuerwache 6 geführt zu werden und wurden begleitet von vier Erwachsenen Mitgliedern bzw. Angehörigen des Bürgervereins. Empfangen und durch die Feuerwache geführt wurden wir von Maximilian Rüthers und Christoph Prange, welche uns zunächst in die Garage zu den Einsatzfahrzeugen geleitet haben. Die Kinderaugen wurden groß, als sie die Einsatzfahrzeuge aus nächster Nähe bestaunen durften.
Maximilian Rüthers übernahm den Hauptteil der Führung und erklärte den Kindern zunächst die grundsätzlichen Aufgaben der Feuerwehr, welche über das reine Feuerlöschen hinausgehen, wie z. B. auch die Rettung von Menschen oder Tieren aus Gefahrensituationen ohne Feuer. Sogar für mich als Erwachsener war es neu zu erfahren, dass jede Feuerwache in Köln eine Spezialaufgabe hat. Die Feuerwache 6 ist auf den Massenanfall von Verletzten (MANV) spezialisiert. Bei einem Notfall mit besonders vielen Verletzten, wie beispielsweise bei einer Großveranstaltung, werden Betroffene erstversorgt und dann, je nach Aufnahmekapazität, auf die nächstgelegenen Krankenhäuser verteilt.
Die Kinder wurden gleich bei der Einführung mit Fragen eingebunden, durften ihr Wissen zeigen und eigene Fragen stellen. Die Kreativität und Ausdauer von Kindern beim Fragen stellen überraschte sogar mich als Vater wieder, aber Maximilian Rüthers beantwortete geduldig jede Frage.
Eigentlich sollten zunächst die Löschfahrzeuge und die Unterschiede vorgestellt werden. Die Kinder haben aber kurzerhand den Programmablauf übernommen und sich im Löschfahrzeug ans Steuer gesetzt. Wir haben somit die ersten Erinnerungsfotos vorgezogen.
Alle Kinder durften vorne in der Fahrerkabine Platz nehmen und es wurden von jedem Kind Erinnerungsfotos gemacht. Die Kinder haben aber nicht einfach nur Platz genommen sondern auch die Ausstattung erklärt bekommen und natürlich ganz viele Fragen stellen dürfen.
In der hinteren Kabine dieses Löschfahrzeugs haben fünf Einsatzpersonen Platz. Auch hier gab es interessante Ausstattung zu entdecken wie zum Beispiel die Wärmebildkamera. Diese kann die Körpertemperatur von Menschen erfassen, um sie zum Bespiel in einem verschütteten Haus schneller finden zu können.
Das war aber bei weitem noch nicht alles. In den hinteren Seitenteilen und der Rückseite gab es noch unzählige Sachen wie Schläuche, Äxte, Vorschlaghammer oder Schneidewerkzeuge zu sehen, alles unter den aufmerksamen Augen der Kinder. Den Kindern fiel besonders ein Gasbrenner auf. Die Frage, was ein Gasbrenner in einem Feuerwehrfahrzeug zu suchen habe wurde kurzerhand mit „Für im Winter vereiste Schlösser“ beantwortet.
Nachdem sich die Kinder nun als Experten sahen, kam die Frage auf, ob sie auch auf den Löschfahrzeugen mitfahren dürften. „Kinder haben Träume“ dachte ich mir und zu meiner Verwunderung stand genau dies nun an. Mit Blaulicht und Sirene sind die Kinder auf dem Gelände einmal ums Gebäude gefahren wie im folgend verlinkten Video auf unserem YouTube Kanal zu sehen ist 🙂
Insgesamt drei Runden wurden gedreht, so dass jedes Kind mindestens einmal mitfahren konnte. Jetzt wurde mir klar, hier sind offensichtlich Kinder im Körper Erwachsener am Werk, die andere Kinder glücklich machen und Träume erfüllen wollen 🙂
Bevor es zum Außengelände ging, wurde den Kindern das nächste Löschfahrzeug gezeigt. Dieses zeichnet sich durch seine besonders weit ausfahrbare Rettungsleiter aus. Auch hier wollten die Kinder der Reihe nach alle Probesitzen.
Kinder sind geübte Kletterer und haben auch dieses Löschfahrzeug spielend erobert. Zur Belohnung konnten die Kinder nicht nur in der Fahrkabine, sondern auch oben auf dem Fahrzeug Platz nehmen. Mit zwei Joysticks kann hier die Leiter ausgefahren und gesteuert werden wie uns im Anschluss draußen gezeigt wurde.
Auch hier durften die Kinder wieder alle Erinnerungsfotos machen. Glücklicherweise haben Kinder nach der Maximallänge der Leiter nachgefragt. Diese war viel länger als ich gedacht hätte und reicht wohl wie ich im Nachhinein erfahren habe zur Rettung bis aus der 7. Etage. Für unsere Fotos musste der Korb ein ganzes Stück eingefahren werden, weil dieser sonst beim Ein- und Ausstieg zu stark gependelt hätte.
Dann haben wir die Regenpause genutzt und unsere ersten Gruppenfotos auf dem Löschfahrzeug gemacht.
Gefühlte 300 Bilder und über 90 Minuten waren inzwischen vergangen und ich dachte, das nun leider schon das Ende der Veranstaltung gekommen wäre. Aber weit gefehlt, die Feuerwehr war mit uns und den Kindern noch lange nicht fertig. Zunächst wurde uns über einen Hydranten der Einsatz eines großen Löschschlauches vorgeführt mit dem Obstbäume bewässert wurden.
Dann durften alle Kinder auch einmal einen Löschschlauch betätigen, allerdings zunächst eine Nummer kleiner.
In der zweiten Löschrunde wurde der Löschschlauch auf hohen Druck eingestellt. Dabei wurde den Kindern assistiert, damit diese nicht vom Wasserdruck weggeflogen wären. 🙂
Nach den Wasserspielen ging es wieder in die Garage, diesmal in einen Rettungswagen. Auch hier erfolgte eine ausführliche Einführung für den wissenshungrigen Nachwuchs.
Wen überraschts es, der Defibrillator war das Objekt der Begierde und wäre am liebsten gleich spielerisch erkundet worden. Natürlich durften die Kinder das nicht, wurden aber aufgeklärt, dass ein Sensor bei gesunden Menschen einen Puls / Herzschlag erkennen – und deshalb den Elektroschock nicht auslösen würde. Wenn also in einem Action-Film ein Defibrillator anders verwendet wird, wissen nun auch die Erwachsenen Bescheid, dass dies nur Fiktion ist. Statt Defibrillator gab es für alle Kinder Spritzen und Aufkleber.
Nach inzwischen 120 Minuten wähnte ich uns nun am Ende der Führung, aber Maximilian Rüthers und Christoph Prange wollten uns noch nicht gehen lassen. Sie hatten zwei Kinderuniformen bereitgestellt, welche die Kinder im Wechsel für weitere Erinnerungsfotos anziehen durften.
Als weiteres Highlight durften alle Kinder jeweils in Uniform und bei eingeschaltetem Blaulicht vor einem Löschfahrzeug für Erinnerungsbilder glücklich und stolz in die Kamera lächeln.
Sind wir jetzt durch? Nein! Die Kinder haben zu recht nach der Rutschstange gefragt, also ging es in den Raum nebenan.
Natürlich wollten die Kinder die Stange gleich selbst ausprobieren, da diese aber über 5 Meter hoch ist, war das aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
Die Stange führt aus den Schlafräumen in die Kleiderkammer mit den gelben Anzügen, also nicht wie bei manch anderen Feuerwachen direkt in die Garage zu den Löschfahrzeugen.
Nach fast 2,5 Stunden war es dann leider so weit, der Besuch der Feuerwache war zu Ende. Thomas Gottschalk hätte vielleicht länger, aber nicht besser überziehen können, so sehr haben Maximilian Rüthers und Christoph Prange ein spannendes und unterhaltsames Programm für die Kinder vorbereitet. Sie haben den Kindern einen Traum erfüllt. Im Namen aller Kinder und auch Ihrer Eltern ein riesengroßes herzliches Dankeschön für einen spannenden und unvergesslichen Besuch bei der Feuerwache 6 .